Vorsorgeuntersuchungen

Wie bei uns Menschen hat auch bei unseren vierbeinigen Hausgenossen durch eine höherwertige Ernährung, regelmäßige ärztliche Vorsorgeuntersuchungen und verbesserte Therapiemethoden die Lebenserwartung in den letzten Jahren deutlich zugenommen.

So zeigt sich auch in der Tiermedizin mehr und mehr, dass die Basis für eine erfolgreiche Therapie einer Erkrankung das frühzeitige Aufdecken schon kleiner Veränderungen oder Funktionsstörungen von Organen ist.

Weiterhin ist leider auch die Lebensspanne unserer Tiere kürzer, als die des Menschen. Sie altern also schneller als wir. Während des Alterungsprozesses finden Veränderungen der verschiedensten Körperfunktionen statt. Einige dieser Veränderungen können äußerlich wahrgenommen werden, wie z.B. Gewichtsverlust, Steifheit der Gelenke, stumpfes Haarkleid oder eine Verschlechterung des Seh- und Hörvermögens. Hier tragen regelmäßige Untersuchungen und Nachbehandlungen durch Ihren Tierarzt dazu bei, dass Ihr Tier möglichst lang gesund an Ihrer Seite bleibt.

Aufgrund des schnelleren Alterungsprozesses unserer Tiere empfehlen wir für ältere Patienten eine allgemeine klinische Untersuchung mit Kontrolle z.B. der Zähne, des Fells, der Ohren und des Abhörens von Herz und Lunge alle 6 Monate.

Ab wann ist Ihr Tier aber nun ein „älterer Patient“? Dies hängt zum einen von der Tierart ab und zum anderen von der Rasse.

Bei Katzen kann man aufgrund der fehlenden Größenunterschiede der verschiedenen Katzenrassen, als Orientierung für einen Altersvergleich folgende Aufstellung heranziehen.

Alter Katze

(in Jahren)

Alter Mensch

(in Jahren)

5 36
6 40
7 44
8 48
9 52
10 56
11 60
12 64
13 68
14 72
15 76
16 80
17 84
18 88
19 92
20 96
21 100

 

Bei Hunden ist dieser Vergleich leider nicht so einfach zu ziehen, da hier aufgrund der erheblichen Unterschiede in der Körpergröße (Chihuahua ↔ Deutsche Dogge) Alterungsprozesse unterschiedlich schnell ablaufen. Die kleinen Rassen/Hunde altern wesentlich langsamer, als die großen Rassen/Hunde. So gelten kleine Hunde mit 8-9(10) Jahren noch als junge Senioren, während Riesenrassen (z.B. Deutsche Dogge, Irischer Wolfshund) in diesem Alter schon als hochbetagt gelten

 

Eine frühzeitige Blutvorsorgeuntersuchung ist hier eine der hilfreichsten Vorsorgemaßnahmen, die dem Tierarzt zur Verfügung stehen, um eventuelle altersbedingte Veränderungen frühzeitig aufzudecken. Sie zeigt uns den Gesundheitszustand der großen Organsysteme, wie Niere, Leber und Schilddrüse und lässt Rückschlüsse zu, ob es sich um eine harmlosere Veränderung oder ein chronisches Problem handelt.

Viele Veränderungen oder Erkrankungen im Frühstadium finden innerlich statt und fallen zunächst nicht auf. Zu dem Zeitpunkt, an dem Symptome auftreten, befinden sich viele Erkrankungen, wie z.B. Erkrankungen der Leber und der Nieren, schon in einem fortgeschrittenem Stadium mit entsprechen fortgeschrittenem Organschaden.

Da sich bei einem frühzeitigen Feststellen ein Organschaden am besten therapieren lässt, empfehlen wir eine jährliche Blutvorsorgeuntersuchung als Bestandteil der Allgemeinen halbjährlichen Vorsorgeuntersuchung, sobald Ihr Tier ein Alter von 7 Jahren (große Hunde) bzw. 9 Jahren (kleine Hunde und Katzen) erreicht. Diese Tests geben uns auch eine Grundlage, um spätere Veränderungen hinsichtlich der Schnelle und Schwere ihrer Entstehung besser einschätzen zu können und ermöglichen uns somit eine exaktere Diagnose und anschließende Therapie.

Ebenso erhöhen Blutuntersuchungen vor einer Operation die Sicherheit einer Narkose bei chirurgischen Eingriffen. So dass auch vor jeder größeren Operation eine vorherige Blutuntersuchung empfehlenswert ist.

 

Diese Empfehlung der Allgemeinen Vorsorgeuntersuchung betrifft alle Hunde- und Katzenrassen.

Da es des Weiteren noch rassespezifische Erkrankungen gibt, sind je nach Rassezugehörigkeit Ihres Tieres noch weitere rassespezifische spezielle Vorsorgeuntersuchungen zu empfehlen. Diese finden Sie unter der Rubrik „spezielle Vorsorgeuntersuchungen“ genau aufgeführt.